Schallschutz nicht nur in lauten Gebieten

Damit das Eigenheim zum Refugium wird

Wer sich ein Haus im Grünen baut, freut sich nicht nur auf die eigenen vier Wände und die frische Luft, sondern auch auf die Ruhe. Doch steigender Verkehrslärm oder dichtere Bebauung können aus dem Traum vom Ort der Stille schnell einen Alptraum machen. „Bauherren sollten bereits bei der Planung ihres Traumhauses an den Schallschutz denken“, so Tassilo Soltkahn, Architekt und Vorstand der Soltkahn AG. Denn nicht nur wer in der Einflugschneise eines Flughafens oder neben einer Bahntrasse baut, sollte bedenken, dass auch in Sachen Schallschutz Vorsicht besser als Nachsicht ist. Ein gut geplantes Eigenheim erspart auf lange Sicht nämlich viel Stress. Wie das geht und worauf geachtet werden sollte, berichtet Tassilo Soltkahn, Architekt und Vorstand der Soltkahn AG.

Bei der Planung an den Schall denken

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Bildquelle: Soltkahn AG

Schall entsteht durch Luftmoleküle, die in Schwingung geraten und diese in der Luft, aber auch in festen Körpern und Wasser an benachbarte Teilchen weitergeben. Zur Messung des Schalldrucks dient die Einheit Dezibel. Während eine normale Unterhaltung etwa bei 50 Dezibel stattfindet, beträgt die Lautstärke mittelstarken Verkehrslärms etwa 80 Dezibel. Die Schmerzgrenze liegt bei durchschnittlich 115 Dezibel. Schwere Bauteile lassen sich schwerer in Schwingung versetzen als leichte und können damit dem Schall die Möglichkeit nehmen, sich weiter zu verbreiten. Allerdings dämmen sie höhere Frequenzen besser als tiefe mit einer großen Wellenlänge. Doch auch leichte Bauteile, wie beispielsweise Fenster, lassen sich durch mehrschalige Konstruktionen in Sachen Schallschutz verbessern. „Bei einem Bau in besonders lauten Gebieten sollte aber dennoch auf große Fensterflächen verzichtet werden. Dies berücksichtigten wir beispielsweise bei der Planung eines Wohnhauses in Dahlewitz, das durch seine Nähe zu Flughafen, Bahn und Bundesstraße zwar über eine gute Infrastruktur verfügt, für den Schallschutz aber eine Herausforderung darstellt“, so Soltkahn. Auch innerhalb des Hauses, besonders in modernen Bauten mit offenen Grundrissen, gilt es besonders auf Schallschutz zu achten. „Hier spielen schalldämmende Materialien eine große Rolle. Insbesondere, wenn sich zwischen dem lauten Wohnbereich und einem ruhebedürftigen Raum wie dem Schlafzimmer beispielsweise kein trennender Flur befindet“, so der Architekt Soltkahn. Daher müssen bei der Konstruktion Schwachstellen durch sogenannte Schallbrücken vermieden werden. Diese können beispielsweise entstehen, wenn schalltechnisch minderwertige Bauteile verwendet werden. Aber auch wenn in den Zwischenraum von Trennwänden kleine Steinchen oder Mörtelreste fallen, die so eine Schallbrücke bilden und die Dämmung damit zunichtemachen.

Obenauf – gut geschützt

Um auch Balkone oder Terrassenbereiche in eine Ruhe-Oase zu verwandeln, können Teilüberdachungen zum Einsatz kommen. Auch Vordächer verhindern ein Auftreffen des Schalls auf Fensterflächen. Tassilo Soltkahn erklärt: „Ebenfalls bei der Wahl eines geeigneten Daches gilt es einiges zu bedenken. Ein Flachdach ist beispielsweise dahin gehend sehr gut geeignet, dass es als Gründach fungieren kann.“ Harte Dachflächen wie Ziegel oder Beton reflektieren den auftreffenden Schall. Demgegenüber absorbieren Pflanzenoberflächen den Schall und können die Schallreflexion um bis zu drei Dezibel minimieren. Doch Gründächer bringen auch noch weitere Vorteile. Sie sorgen einerseits im Winter für eine Wärmedämmung des Hauses. Anderseits speichern die Pflanzen im Sommer das Regenwasser und lassen es anschließend verdunsten. Der Übergang von flüssigem Wasser zu Wasserdampf verbraucht Wärmeenergie und sorgt somit für einen Kühleffekt.


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2021-08-11
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